Das Eschentriebsterben

Schadbild in der Krone Bildnachweis: Berthold Metzler

Die Esche (Fraxinus excelsior) ist eine heimische Laubbaumart, die sehr gut auf vernässenden Standorten zurechtkommt und noch vor einem Jahrzehnt mit ca. 11% einen nicht unerheblichen Teil der Laubwälder im Landkreis Konstanz ausmachte. Dieser Anteil schwindet stetig und wird in Zukunft gegen null tendieren.

Grund hierfür ist die Einschleppung eines Pilzes aus dem östlichen Raum. Das Falsche Weiße Stängelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) ist ein unscheinbarer Pilz mit Fruchtkörpern von wenigen Millimetern Größe. Er lebt parasitär in den Trieben der Esche. Durch das Absterben der Zweige und den Versuch der Eschen dies durch erneutes Austreiben zu kompensieren, entsteht das typische Schadbild der Eschen. Die absterbenden Eschen stellen ein immer größeres Problem für die Verkehrssicherheit an öffentlichen Straßen und Wegen dar. Durch den parasitären Pilzbefall wird das Immunsystem der Bäume so sehr geschwächt, dass es andere Schadorganismen leicht haben sie zu befallen. So profitieren neben Insekten auch andere Pilzarten von der Schwächung der Bäume. Vor allem weißfäuleverursachende Pilzarten wie der Hallimasch, zersetzen das Wurzelwerk und destabilisieren den Baum so sehr, dass die Standsicherheit erheblich gefährdet ist.

Folgeschädling Bildnachweis: David Borho


Die geschädigten Eschen werden zunehmend entnommen, um die Verkehrssicherheit wieder herzustellen und auch um das Holz noch sinnvoll verwerten zu können. Das Eschenholz ist weiterhin für die Herstellung von Werkzeugstielen, Sportgeräte und Parkettböden gesucht.
Seit dem Aufkommen des Eschentriebsterbens gibt es die Hoffnung, dass einzelne Individuen oder Nachkommen eine Resistenz gegen den parasitären Pilz entwickeln. Deshalb werden in den Wäldern die vital aussehenden Eschen vorerst stehen gelassen. Ältere Eschenbestände erscheinen dem Laien oftmals noch gesünder, während junge Beständen meist komplett ausfallen. Von Aufforstungen mit Esche wird in der derzeitigen Situation abgeraten.