Haareis - ein spektakuläres, aber seltenes Naturphänomen

Haareis in Radolfzell Bildnachweis: Simon Güntert

Nur wer an schneefreien Tagen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, beim Spazierengehen seine Augen offen hält, kann die eigenartigen Gebilde entdecken.

Sie sehen aus wie kleine Wattebüschel und scheinen aus morschen Ästen und Zweigen zu wachsen. Entgegen dem ersten Eindruck handelt es sich jedoch nicht um einen Pilz sondern um gefrorene Fäden aus Wasser.

Diese entstehen durch die Aktivität von Pilzen im Holz. So lange das Holz noch nicht gefroren ist, können die bei der Holzzersetzung entstehenden Gase das im Holz vorhandene Wasser nach außen drücken.

Bei Temperaturen unter 0 °C oder Bodenfrost gefriert das Wasser sobald es mit der kalten Luft in Berührung kommt. Aus den kleinen Poren und Spalten im Holz wird das Wasser immer weiter nach außen gedrückt, dadurch „wachsen“ kleine Eisfäden.