Die Brennholzpreise bleiben konstant. Aber nur diese!

Brennholzpolter
Brennholzpolter, Bildnachweis: Kreisforstamt

Das einzig kontinuierliche auf dem Holzmarkt sind seine Schwankungen.

Nach einer recht stabilen Phase zwischen 2010 und 2017 mit Preisen über 100 € je Festmeter für Fichtenstammholz der Stärke über 25 cm Mittendurchmesser (Fichte 2b), haben die Folgen von Hitze und Trockenheit zu einem geradezu dramatischen Rückgang der Holzpreise ab dem Jahr 2018 mit einem extremen Tief 2020 geführt. Das europaweit in Massen angefallene Käferholz musste zum Teil zu 30 € je Festmeter verkauft werden. 2021 und auch noch 2022 kam es zu einem ungekannten Zwischenhoch der Preise mit bis zu 120 € für das Spitzensortiment.

Der Bauboom der Vorjahre und die Holzknappheit für gute Qualitäten waren die Auslöser. Rufe nach Exportstopp zur Sicherung der Inlandsversorgung wurden laut. Nur ein Jahr später kommt es zu überraschend deutlichen Preisreduktionen. Wieder auf das Spitzensortiment Fichte 2b bezogen liegen die aktuellen Erlöse je nach Kunde zwischen 70 und 85 € je Festmeter, in anderen Landesteilen sogar noch deutlich darunter. Ein Abschmieren um 50 € je Festmeter also. Der Markt ist geprägt von der aktuellen, neuen Zurückhaltung in der Bauindustrie und der schwächeren konjunkturellen Entwicklung.
Die von der Holzverkaufsstelle vereinbarten Kontingente sichern jedoch den Absatz des anfallenden Fichtenstammholzes.
Fichten-Papierholz findet aktuell keine Abnehmer. Das Holz muss überwiegend als Hackholz zu schlechtem Preis verkauft werden.
 
Auch die Buchenerlöse stehen konjunkturbedingt unter starkem Druck. Nach einem erfreulichen Anstieg in der Saison 2022/23 werden die Preise für das Durchschnittssortiment um etwa 15 € je Festmeter zurückgenommen, für die Stämme dürr gewordener Buchen noch stärker. Sie liegen damit deutlich unter den 85 €, die für die kommende Saison für Brennholz (Hartlaubholz insgesamt) angesetzt werden. Es ist unter dem Aspekt des Klimawandels ein fatales Signal, wenn die energetische Verwendung von Holz finanziell attraktiver ist als der Einsatz in langlebigen stofflichen Produkten.
Die Preise für Laubholzsortimente für die Faserindustrie sind bislang konstant auf akzeptablem Niveau.
 
Schadholzmengen gehen im Landkreis insgesamt zurück. Laubholzschäden aber gravierend.
Wie die unten eingefügte Grafik ausweist, gehen die Schadholzanteile – Sturm, Käferholz – im Landkreis Konstanz im Vergleich zu den Jahren 2018 bis 2020 zurück. Landesweit steigen die Insektenholzmengen dagegen an. Der Käfer hat jetzt auch die hohen Lagen des Schwarzwaldes erklommen und kann sich dort aufgrund der gestiegenen Temperaturen stärker vermehren.
Wichtig bleibt aber, neu entstehende Käferhölzer zeitnah zu entdecken und schadlos zu machen. Sofortiger Einschlag und die Entfernung aus dem Wald sind unbedingt zu bewerkstelligen, um die Ausbreitung der Schäden weiter einzudämmen. Die Vermarktung dieser Hölzer über die Holzverkaufsstelle ist derzeit gesichert.
Die beunruhigende Entwicklung des Gesundheitszustandes der Buchen ist Gegenstand eines speziellen Beitrags in dieser Ausgabe.

Holzeinschlag nach Nutzungsarten
Holzeinschlag nach Nutzungsarten Landkreis KN

Nur die blauen Säulenanteile stellen die regulären Einschlagsmengen dar. Alle anderen Farben stehen für Schadhölzer!