Wasserstoff-Kernnetz: Landkreise fordern Maßnahmen vom Land

Symbolbild blaue Moleküle
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In einem gemeinsamen Schreiben an Minister­prä­sident Winfried Kretschmann fordern zehn Landkreise aus den Regio­nen Schwarzwald, Breisgau, Oberschwaben und Südbaden Nachbesse­rungen im Wasserstoff-Kernnetz sowie Förderung von Erzeugungsanlagen.

Die Landkreise, vertreten von den Landrätinnen und Landräten Zeno Dan­ner (Landkreis Konstanz), Luca Wilhelm Prayon (Bodenseekreis), Dr. Chris­tian Ante (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), Marion Dammann (Land­kreis Lörrach), Harald Sievers (Landkreis Ravensburg), Dr. Wolf-Rüdiger Mi­chel (Landkreis Rottweil), Sven Hinterseh (Schwarzwald-Baar-Kreis), Stefa­nie Bürkle (Landkreis Sigmaringen), Stefan Bär (Landkreis Tuttlingen) und Dr. Martin Kistler (Landkreis Waldshut), betonen in ihrem Schreiben die un­bedingte Notwendigkeit einer voraus­schauen­den und flä­chendeckenden Energieinfrastrukturplanung im Sinne der Energiewende und Wettbewerbs­fähigkeit der Regionen.

Verstärkte Aktivitäten der Landesregierung sind erforderlich, weil die Re­gionen in den aktuellen Planungen zur Wasserstoffinfrastruktur keine Be­achtung finden. Bereits im Dezember letzten Jahres reichte der Landkreis Konstanz diesbezüg­lich gemeinsam mit Städten, Wirtschaftsförderungen, Energieversorgern sowie Unternehmen ein entsprechendes Positionspapier im Rahmen des Konsultationsverfahrens bei der Bundesnetzagentur ein. Parallel hierzu forderte die „3H2 Initiative“ — ein Kreis aus Wirtschaft, Wis­senschaft, Kommunal- und Regionalpolitik aus dem Südwesten und Süden von Baden-Württemberg — einen früheren Anschluss der Regionen an die Wasserstoffinfrastruktur. Durch die erneute Aufforderung an die Politik machen die Unterzeichner klar, dass die Einbindung aller industrie­starken Regionen in die deutsche und europäi­sche Wasserstoffinfrastruktur oberste Priorität haben muss. Der Süden Deutschlands bleibt nur dann zukunfts- und wettbewerbsfähig, wenn er angemessen an dieser Schlüsselentwick­lung teilhaben kann.

Die Landkreisspitzen begrüßen die laufenden Initiativen der Landesregie­rung zur Schaffung einer soliden Grundlage für die Bedarfsermittlung im Land. Gleichzeitig drängen sie auf sofortige Maßnahmen seitens des Landes zur Förderung regionaler, dezentraler Erzeugungsanlagen im Wasserstoff­sektor und fordern eine rasche Überarbeitung der Pläne für das Wasser­stoff-Kern­netz, um den legitimen Anliegen der Regionen gerecht zu wer­den.