Baum des Jahres: Die Roteiche (Quercus rubra)

Roteiche, Bildnachweis: Christoph Josten, LWF

Die Roteiche, einst aus dem Osten Nordamerikas eingeführt, gehört zu den bedeutendsten, nicht heimischen Baumarten in Deutschland. Zuerst im 17. Jahrhundert als Zierbaum angepflanzt hat sie heute auch in der Forstwirtschaft an Relevanz stark zugenommen. Durch ihre große Anpassungsfähigkeit ist die Roteiche auch in unserem, sich verändernden Klima ein Hoffnungsträger mit großem Potential.

Ihren Namen hat sie dank ihrer leuchtend roten Blattfärbung im Herbst. Der Baum kann im Waldbestand 35 Meter hoch werden. In der Jugendphase, bei guter Lichtverfügbarkeit, und auf geeigneten Standorten ist die Roteiche sehr konkurrenzkräftig. Am besten wächst sie dabei auf tiefgründigen, nährstoffreichen sandigen Lehmböden. Stauende Nässe und stark kalkhaltige Böden werden nicht gut vertragen.

Das Roteichenholz findet Verwendung als Möbelholz, für Fußböden oder Furnier. Auch als Brennholz ist das Holz sehr gut geeignet. Nicht geeignet ist es für die Fassherstellung, da das Holz im Vergleich zu heimischen Eichenarten sehr durchlässig ist. Auch für den Außenbereich ist es nicht geeignet, da es nur wenig dauerhaft ist. Im Holzverkauf ist die Roteiche daher trotz guter Preise den heimischen Eichen-Arten unterlegen und etwas weniger gefragt.

Aus ökologischer Sicht fügt sich die Roteiche, für eine nicht heimische Art, gut in bestehende Ökosysteme ein. Viele der an Eichen angepassten Insekten können ebenfalls die Roteiche besiedeln.

Gepflanzt wird die Roteiche meist als 1 bis 2-jähriger Baum in einen Pflanzverband von 2-3m Reihenabstand und 1m Pflanzabstand in der Reihe. Zur Verbesserung der erwarteten Stammqualität wird gerne Winterlinde oder Hainbuche dem Pflanzverband beigemischt. Bei der Begründung von Mischbeständen mit anderen Baumarten sollte auf eine blockweise Trennung bei der Pflanzung geachtet werden.

Da junge Bäume sehr gerne von Reh- und Damwild verbissen werden, ist im Regelfall ein Verbissschutz erforderlich.

Einige sehenswerte Bestände der Roteiche im Landkreis stehen in den Wäldern um Singen und Steißlingen.

Weitere Informationen finden Sie auch in der Pressemitteilung der Dr. Silvius Wodarz Stiftung: 

https://baum-des-jahres.de/baum-des-jahres/

oder bei der LWF unter folgendem Link:

Fremdländer im Klimawandel – die Roteiche