Kunststiftung des Landkreises Konstanz besucht Ateliers regionaler Künstlerinnen und Künstler

Die Malerin Heidi Reubelt in ihrem Atelier im Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern von der Kunststiftung.
Bildnachweise: Franz Hofmann

Seit mehr als 20 Jahren widmet sich die Kunst­stiftung Landkreis Konstanz der Förderung der zeitgenössischen Kunst im Landkreis. Ein wichtiger Bestandteil der Stiftungsarbeit sind die jährlichen Atelierbesuche bei Künstlerinnen und Künstlern im Landkreis. In diesem Jahr besuchte das Kuratorium mit dem Stiftungsvorsitzenden Landrat Zeno Danner an der Spitze am 3. Juli 2025 den Maler Bernd Kirschner und die Malerinnen Heidi Reubelt und Bettina Rave.

Bernd Kirschner hat sich bereits in Berlin einen Namen gemacht und lebt seit einigen Jahren in Konstanz. Seine zumeist großformatigen Bilder ent­stehen in einem auffällig spartanisch eingerichteten Atelier in den ehema­ligen Rieter-Werken in der Schneckenburgstraße. Kirschners Malerei ist eigentlich gegenständlich, löst sich aber im Diffusen und Metaphysischen auf und spricht die Betrachter auf der visuellen und emotionalen Ebene an. Die Besucherinnen und Besucher der Kunststiftung ließen sich gerne die verschiedenen Bedeutungsebenen der Bilder erläutern und zeigten sich sehr beeindruckt. Kirschner wird seit Jahren bereits von international operierenden Galerien vertreten und gehört zu den erfolgreichen und stark gefragten Künstlern in Deutschland.
 
Als nächstes fuhren die Gremienmitglieder nach Horn auf der Höri, wo die Malerin und Grafikerin Heidi Reubelt in einem ehemaligen Bauernhaus mitten im Dorf ihr Atelier unterhält. Reubelt stammt vom Bodensee, stu­dierte und arbeitete in München, bevor sie 1990 auf die Höri zurückkehrte. Ihre Bilder sind grundsätzlich gegenständlich, teils transportieren sie eine gesellschaftliche oder politische Botschaft, etwa für Frieden und gegen Ausgrenzung. In ihrem Atelier betreibt Heidi Reubelt auch ihre Malschule, in der regelmäßig Kurse für Einzelpersonen und Gruppen angeboten werden. Sie war mehrmals Stipendiatin der Thurgauer Kunststiftung.
 
Schließlich besuchten die Kuratoriumsmitglieder die Malerin und Video­künstlerin Bettina Rave in ihrem Atelier neben dem Radolfzeller Bahnhof. Rave ist auf der Höri aufgewachsen, wo sie in ihrer Jugend wichtige Impulse von Rosemarie Schnorrenberg erhielt, studierte dann an der heutigen Uni­versität der Künste in Berlin und in den USA Malerei und Visuelle Kommuni­kation. Seither arbeitet sie mit einem Schwerpunkt in Berlin, unterhielt aber immer wieder auch Ateliers am Bodensee – seit einiger Zeit auch dauerhaft in Radolfzell. In ihren Bildern thematisiert sie das Thema Wahrnehmung auf unterschiedlichen Ebenen, etwa in drei großen Bildern, die einen Liebes­brief in Morsezeichen übersetzen, oder in stark vergrößerten Ausschnitten alter italienischer Meister wie Tizian, die sie bis ins kleinste Detail der Lein­wandstruktur wiedergibt. Teils arbeitet sie mehrere Monate an solchen Bildern.