
Fuchsräude und Staupe im Landkreis Konstanz
Im Landkreis Konstanz wurden vermehrt Fälle von Fuchsräude und Staupe bei Füchsen, Dachsen und Waschbären insbesondere in städtischen Gebieten festgestellt. Als wesentliche Ursachen gelten die Fütterung von Wildtieren und das Angebot leicht zugänglicher Nahrungsquellen in Wohngebieten. Beides gilt es zu vermeiden, um die Ausbreitung der Krankheiten zu verhindern.
Was ist Fuchsräude?
Fuchsräude wird durch Grabmilben verursacht und ist eine hochansteckende parasitäre Erkrankung. Diese Milben graben Bohrgänge in die Haut, wo sie ihre Eier, Kot und Speichel ablegen. Eine allergische Reaktion auf diese Abfallprodukte (Milbenantigene) führt bei den betroffenen Tieren zu:
- Starkem Juckreiz, Haarlosigkeit und verkrusteten Hautstellen, insbesondere an den hinteren Körperpartien.
- Verhaltensstörungen wie Verlust des Fluchtverhaltens und aggressivem Verhalten. Bei freilebenden Wildtieren führt diese Erkrankung auch zum Tod.
- Risiko für Haustiere: Hunde und Katzen können sich anstecken und sollten tierärztlich behandelt werden.
- Risiko für Menschen: Gelegentlich können Menschen bei Kontakt mit einem räudigen Tier infiziert werden. Meistens kommt es nur zu vorübergehenden Hautreizungen, die spontan abheilen. Der Juckreiz ist jedoch stark ausgeprägt.
Was ist Staupe?
Staupe ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Hunde, die inzwischen vermehrt bei Wildtieren wie dem Fuchs, Waschbär, Dachs, Marder, Iltis, Wiesel und Fischotter sowie Wolf auftritt.
- Krankheitssymptome: Hohes Fieber und je nach betroffenem Organsystem und Schwere der Infektion Durchfall, Erbrechen, Atemprobleme sowie aufgrund der Schädigung des Gehirns und des zentralen Nervensystems neurologische Störungen wie Krämpfe oder rhythmisches Muskelzittern („Staupetick“).
- Risiko für Haustiere: Ungeimpfte Hunde sind besonders gefährdet. Eine Impfung schützt zuverlässig.
- Keine Gefahr für Menschen: Das Virus ist nicht auf Menschen übertragbar.
Hinweis zum Füttern von Wildtieren im Siedlungsbereich
Das Füttern von Wildtieren kann folgende unerwünschte Auswirkungen haben:
- Tiere stecken sich gegenseitig leichter an.
- Verlust natürlicher Scheu: Tiere gewöhnen sich an Menschen, was zu Konflikten und Sachschäden führen kann.
Das Landratsamt Konstanz empfiehlt daher, Wildtiere im Siedlungsbereich möglichst nicht zu füttern. Weiterhin sollten Fleischprodukte, Milcherzeugnisse, Eier, Brot und andere hochwertige Nahrungsmittel nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Mülltonnen sollten sicher verschlossen sein und das Katzenfutter nachts nicht auf der Terrasse stehen gelassen werden. Auch sollten Hunde- und Katzennäpfe nicht im Freien stehen, da sie unter Umständen kranke Wildtiere anlocken und so eine Ansteckungsgefahr für Haustiere darstellen.
Verhaltensempfehlungen:
- Verendete Wildtiere nicht berühren.
- Hunde in betroffenen Gebieten an der Leine führen.
- Zeigen Haustiere Juckreiz oder Verhaltensänderungen, umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
- Sichtungen von kranken oder geschwächten Wildtieren der Unteren Jagdbehörde melden. Diese ist von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr sowie von Montag bis Donnerstag von 14 bis 16 Uhr unter der Nummer 07531 800-1736 erreichbar. Außerhalb dieser Dienstzeiten ist die Polizei der richtige Ansprechpartner, welche bei einem Verdacht im Siedlungsraum einen Stadtjäger vermittelt.