Holzmarktsituation

Polter Fichte Standardlängen, Bildnachweis: Kreisforstamt

Rückblick:

Wenig Sturmholz und die feuchtere Witterung trugen seit über einem Jahr zu geringeren Schadholzmengen in Mitteleuropa bei. Die Nachfrage nach Nadelrundholz stieg deshalb verbunden mit moderaten Preissteigerungen.

Trotz günstigen Schwärmbedingungen im Frühjahr und Frühsommer verlangsamte sich die Entwicklung der zweiten Borkenkäfergeneration durch eine wechselhafte Sommerwitterung. Bisher kam es nur in den tiefsten Lagen und auch dort nicht flächenhaft zum Schwärmflug zur Anlage einer dritten Generation.

Die Esche kann weiterhin leider nicht von den günstigeren Bedingungen profitieren und das Eschentriebsterben bleibt ein ungebremster Kalamitätsfaktor. Glücklicherweise jedoch verbunden mit einer dauerhaft hohen Nachfrage nach Eschenstammholz besserer Qualität.
 

Situation:

Die Schadholzmengen durch die Anlage der dritten Borkenkäfergeneration werden jetzt im Herbst sichtbar. Daher bleibt das Käferholzmonitoring (Bohrmehl, Verfärbung, etc.) das Gebot der Stunde. Sanitärhiebe können noch verhindern, dass Überwinterungskäfer im Wald überdauern sowie die Holzqualität deutlich abnimmt.

Die Nachfrage nach frischem Nadelsägeholz aber auch nach Kalamitätsholz bleibt erfreulich hoch. Damit verbunden war die Bereitschaft der Sägeindustrie moderate Preissteigerungen weiterhin mitzugehen.

Lediglich Fichte-Schleif-/Papierholz tendiert wegen der, immer geringer werdenden Papierproduktion in Mitteleuropa, zu fallender Nachfrage und geringeren Preisen. Auch der Zellstoffmarkt (Buche und Esche) steht wegen hohen Produktionskosten unter Druck.


Ausblick:

  1. Der Laubholzmarkt zeigt sich unverändert bei etwas nachlassender Nachfrage nach unterdurchschnittlichen Qualitäten. Wertvolle Blockware und Furnier bleibt weiterhin sehr gesucht. Ausnahme: Ahorn, Kirsche, Erle.
  2. Das Nadelsägeholz erfreut sich einer sehr guten Nachfrage, gutem Absatz und steigenden Preisen.
  3. Die Preisspanne zwischen Fichte-Schleif-/Papierholz und Nadel-Industrieholz verringert sich. Verbunden mit hohen Kleinmengenabschlägen sollten diese Sortimente deshalb nur bei nennenswertem Anfall getrennt ausgehalten werden.
  4. Die Brennholzpreise bleiben stabil.


Holzernte:

Bitte planen und bereiten Sie Ihren Holzeinschlag mit dem zuständigen Förster vor, damit Aushaltung und Sortimente auf die passende Nachfrage am Markt trifft und nicht unter Wert verkauft oder liegen bleiben muss.
Ab 2026 wird nach momentanem Stand von der EU ein Zertifikat für entwaldungsfreie Herkunft verlangt: EUDR.
Dies bedingt eine rechtzeitige Bevollmächtigung der Holzverkaufsstelle zur Abgabe einer Sorgfaltspflichterklärung auch für Kleinst-Forstbetriebe vor dem 30.06.2026. Bitte nehmen Sie, im Falle eines geplanten Holzeinschlags, unbedingt rechtzeitig Kontakt mit Ihrem Revierleiter auf.