Umwelthygiene und Umweltmedizin
Das Gesundheitsamt ist zuständig für die Beobachtung, Beurteilung und Bewertung der gesundheitlichen Auswirkung von Schadstoffen auf die menschliche Gesundheit einschließlich Beratung und toxikologischer Beurteilung.
Gesundheitsrisiken durch Sonne und Hitze
Hitze ist eine reale Gesundheitsgefahr für Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Konstanz. Im Jahr 2022 traten in Deutschland etwa 4.500 hitzebedingte Sterbefälle auf (Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre: 3.800), davon entfielen etwa 1.400 Sterbefälle auf die Region Süddeutschland (Baden-Württemberg und Bayern). In den vergangenen Jahren markiert das Jahr 2018 mit deutschlandweit 8.300 Todesfällen das folgenreichste Hitzejahr. In Süddeutschland war hingegen 2015 besonders schwerwiegend, als 2.200 hitzebedingte Todesfälle auftraten.
Seit Juni 2023 wird durch das RKI wöchentlich ein Bericht zur hitzebedingten Mortalität veröffentlicht.
Gesundheitliche Auswirkungen betreffen alle Teile der Bevölkerung, jedoch sind Risikogruppen in besonderem Maße gefährdet:
Generation des Alters 65+ | Säuglinge und Kleinkinder | Schwangere | Menschen mit Unter-ernährung | Menschen mit Übergewicht | Personen, die körperlich schwer und im Freien arbeiten | Personen, die intensiv Sport treiben | Obdachlose | Menschen mit akuten Erkrankungen (z.B. Durchfall, Fieber) | Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen (z.B. von Herz/Kreislauf, Atemwegen/Lunge, Nervensystem/Psyche, Nieren) | Menschen, die regelmäßig Alkohol oder Drogen konsumieren | Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen, die dem Körper Flüssigkeit entziehen oder die Temperaturregulation stören, z. B. Schlafmittel, Entwässerungs-tabletten, blutdrucksenkende Mittel
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) betreibt eine Warninfrastruktur, die auch Hitzewarnungen bis auf die Ebene der Landkreise herausgibt: Warnwetter
Bürgerinnen und Bürger können sich für den kostenlosen Newsletter des DWD anmelden, um zuverlässig Hitzewarnungen zu erhalten. Das Gesundheitsamt empfiehlt Einrichtungen der medizinisch-pflegerischen Versorgung, sowie Institutionen, die regelmäßig mit Risikogruppen arbeiten (KiTas und Schulen, Seniorencafés, Obdachlosenunterkünfte, etc.) ausdrücklich, sich für den Hitze-Newsletter des DWD anzumelden.
Bei einer vorausgesagten Hitzebelastung von mindestens zwei Tagen und einer fehlenden nächtlichen Auskühlung von Wohnungen durch Nacht-Temperaturen von über 20°C werden Hitzewarnungen herausgegeben:
- Vor starker Hitzebelastung warnt der DWD, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag bei 32°C und darüber liegt.
- Eine Warnung vor extremer Hitzebelastung erfolgt, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag sogar auf 38°C oder mehr steigt.