Wirtschaftsfaktor Tourismus

Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr e. V. an der Universität München (dwif) hat im Auftrag des Landkreises Konstanz wichtige Kennzahlen zum Wirtschaftsfaktor Tourismus ermittelt. Die Ergebnisse unterstreichen die große Bedeutung des Tourismus für den Landkreis Konstanz. Von der Querschnittsbranche profitieren zahlreiche Wirtschaftsbereiche: Vom Gastgewerbe über Einzelhandel, Dienstleistende oder Zuliefernde bis hin zu regional Produzierenden und Handwerksbetrieben. Basierend auf den Übernachtungszahlen sowie zusätzlichen Erhebungen und Berechnungen ermittelte das dwif für den Landkreis Konstanz im Jahr 2022 folgende Werte:

  • Bruttoumsatz:
    Die gut 3,8 Mio. Übernachtungsgäste gaben im Jahr 2022 im Landkreis Konstanz knapp 430 Mio. Euro aus. Die Ausgaben der 11,5 Mio. Tagesreisende summierten sich auf gut 341 Mio. Euro. Insgesamt lagen die Umsätze aus dem Tourismus somit bei circa 771,2 Mio. Euro.
  • Branchenverteilung:
    386,8 Mio. Euro (50,1 Prozent) wurden im Bereich Gastgewerbe ausgegeben, 210,1 Mio. Euro (27,2 Prozent) im Einzelhandel und 174, 3 Mio. Euro (22,7 Prozent) für Dienstleistungen.
  • Einkommen aus dem Tourismus:
    Nach Abzug der Mehrwertsteuer und der Vorleistungen lässt sich ein touristischer Einkommensbetrag von 378,7 Mio. Euro für den Landkreis Konstanz errechnen. Damit liefert der Tourismus einen relativen Beitrag zum Primäreinkommen von 4,1 Prozent. Dieser Wert liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt von 3,4 Prozent (dwif, 2019).
  • Beschäftigungseffekte:
    Der Tourismus schafft und sichert ortsgebundene Arbeitsplätze. Der Einkommensbeitrag von 378,7 Mio. Euro entspricht einem Äquivalent von rund 12.040 Personen, die durch die touristische Nachfrage im Landkreis Konstanz ein durchschnittliches Primäreinkommen (= 31.463 Euro) pro Kopf und Jahr beziehen könnten.
  • Steueraufkommen:
    Allein aus Mehrwertsteuer und Einkommensteuer wurde in 2022 ein Steueraufkommen von ca. 69,9 Mio. Euro aus dem Tourismus erzielt, das jedoch als Gemeinschaftssteuer Bund, Ländern und Kommunen zukommt. Dazu kommen Einnahmen aus Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe (Gast) und Tourismusabgabe (Gewerbe). Damit trägt der Tourismus zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte sowie zur Verbesserung der lokalen Infrastruktur bei, wovon Gäste ebenso wie Einheimische und Unternehmen vor Ort profitieren.

Die Erhebung des dwif bestätigte die letzte Wertschöpfungsstudie aus dem Jahr 2016, wobei der touristische Einkommensbeitrag in 2022 durch höhere Übernachtungszahlen und Umsätze bereits um 11,9 Prozent höher lag als in 2016. Der relative Beitrag zum Primäreinkommen lag in 2016 mit 4,4 Prozent noch 0,3 Prozentpunkte höher. Im Jahr 2022 waren jedoch vor allem in den ersten Monaten noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren. Im ersten Quartal des Jahres 2023 war eine weitere Erholung merklich. Die Übernachtungszahlen für die Monate Januar bis März 2023 lagen laut Statistischem Landesamt im Landkreis Konstanz um 22 Prozent über den Werten aus dem Jahr 2022. Die Übernachtungszahlen für das Gesamtjahr 2022 lagen im Landkreis Konstanz bereits um 4,1 Prozent höher als im Vorkrisenjahr 2019 (Pressemeldung März 2023).

Die Ergebnisse der Wertschöpfungsstudie des dwif können beim Amt für Klimaschutz und Kreisentwicklung – Referat Wirtschaftsförderung angefordert werden.

Kontakt

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