Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024

Molenhäusle, Steg, Bodensee
Konstanz Molenhäusle
Bildnachweis: Landratsamt Konstanz

Der Landkreis Konstanz lädt wieder ein zum Tag des offenen Denkmals. Er findet dieses Jahr statt am 8. September, wie immer am letzten Sonntag der Sommerferien. Mehr als 40 Denkmale können an diesem Tag besichtigt werden – viele davon sind sonst das Jahr über nicht frei zugänglich.

Der diesjährige Tag des offenen Denkmals steht unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Ein wahrer „Zeitzeuge der Geschich­te“ ist die Theresienkapelle in Singen (Fittingstr. 40), erbaut 1946/47 von deutschen Kriegsgefangenen in einem Lager, in das zuvor die Nazis Zwangs­arbeiterinnen und -arbeiter eingesperrt hatten. Ein wichtiger „Zeitzeuge der Geschichte“ ist aber auch die historische Automobilfähre „Konstanz“, die ab 1928 zwischen Staad und Meersburg pendelte und heute im Konstanzer Ha­fen liegt.

Historische Bau- oder Technikdenkmale vermitteln „echte“ Geschichte, jen­seits von modernen Inszenierungen und Vereinnahmungen in Film und Me­dien. Hier können frühere Lebenswelten unmittelbar erfahren werden. In Engen etwa sind das mit viel Aufwand renovierte Sudhaus der ehemaligen Felsenbrauerei und ein Pumpenhaus von 1924 zu besichtigen, aber auch die Gruft der Kapuziner aus dem 17./18. Jahrhundert oder der Dachstuhl der mittelalterlichen Stadtpfarrkirche.

Am 8. September 2024 werden nicht nur viele historische Bauten geöffnet, die sonst nicht zugänglich sind. Vielerorts werden Geschichte und Architek­tur außerdem in fachkundigen Führungen erläutert, so etwa im Münster und in St. Stephan in Konstanz, in den katholischen Pfarrkirchen in Engen, Frickenweiler, Ludwigshafen, Mahlspüren im Tal, Mühlhausen und Steiß­lingen sowie in der altkatholischen Christuskirche in Konstanz.

Aufgeschlossen werden die romanische Nikolauskapelle bei Orsingen, die Martinskapelle bei Nenzingen mit ihren Feuchtmayer-Skulpturen, die Heilig-Kreuz-Kapelle bei Steißlingen, die Engener Wendelinskapelle oder die seit 1974 nicht mehr genutzte Alte Kirche in Welschingen mit ihren gotischen Wandmalereien.

Aber nicht nur Sakralbauten sind zu besichtigen. Burgenspezialisten führen durch die Ruine der Homburg bei Stahringen. In Singen ist im traditionsrei­chen Café Hanser ein Kulturprogramm geboten, ebenso im Schloss in Blu­menfeld, das sich als Kultur- und Begegnungsort etabliert hat. Konstanz bildet wie immer einen Schwerpunkt, mit dem Kaufhaus am Hafen, dem „Konzil“, und dem Molenhäusle, der modern umgenutzten ehemaligen Kirche St. Johann in der Niederburg, dem ehemaligen Franziskanerkloster (Stephansschule), der Villa Prym und der Villa Stiegeler am Seeufer. Im Suso-Gymnasium wird der Tag des offenen Denkmals in Konstanz feierlich eröffnet, in der Mauritiusrotunde am Münster abends beschlossen.

Zum kostenlosen Besuch mit Führungen laden das Rosgartenmuseum in Konstanz, das Museum Haus Dix in Hemmenhofen und das Jüdische Muse­um in Gailingen. Archäologen zeigen die Überreste der römischen Gutshöfe bei Eigeltingen-Homberg und bei Engen-Bargen und bieten so eine Gele­genheit, das römische Leben im Hegau im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. zu erkunden.

Ganz in die Thematik der denkmalgerechten Sanierung eintauchen kann man bei Führungen im Mühlenareal in Aach (Mühlhauserstr. 1), in der Alten Vogtei in Bodman (Seestr. 26), in im Wohnhaus Tulengasse 2/4 in der Konstanzer Niederburg, im ehemaligen Gemeinde- und Schulhaus in Güttingen (Jägerpfad 1) oder in der dortigen Kelhof-Scheuer.

Das vom Kreisarchiv erstellte Programm-Faltblatt mit allen Infor­mationen zu den im Landkreis Konstanz geöffneten Denkmalen und den zahlreich angebotenen fachkundigen Führungen liegt in allen Rathäusern und Tourist-Informationen, im Landratsamt und in einigen Museen aus.